1. Grunderwerbsteuer
Zu den wichtigsten Nebenkosten zählt zweifellos die Grunderwerbsteuer. Dieser Betrag, der vom Käufer zu entrichten ist, variiert von Bundesland zu Bundesland und richtet sich nach dem Kaufpreis der Immobilie. Oft wird die Grunderwerbsteuer als Prozentsatz des Kaufpreises berechnet und kann somit erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten haben. In Sachsen betrug sie 3,5 % des Kaufpreises. Seit diesem Jahr 2023 liegt die Grunderwerbsteuer bereits bei 5,5 %!
2. Notar- und Grundbuchkosten
Ein weiterer bedeutender Aspekt sind die Notar- und Grundbuchkosten. Die Beurkundung des Kaufvertrags durch einen Notar ist gesetzlich vorgeschrieben und führt zu weiteren Kosten. Zusätzlich müssen die Eigentumsrechte im Grundbuch eingetragen werden, was weitere Gebühren verursacht. Diese Ausgaben sollten keinesfalls unterschätzt werden, da sie einen wichtigen Teil der Nebenkosten darstellen. Die Notarkosten werden im deutschen Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) nicht in Prozent vom Kaufpreis berechnet, sondern basieren auf einem festgelegten Gebührensystem, das sich nach dem Gegenstandswert richtet. Der Gegenstandswert ergibt sich in der Regel aus dem Kaufpreis der Immobilie, der meist zwischen 0,8 und 1,8 % liegen kann. Bei einem hochpreisigen Immobilienkauf sinkt dementsprechend der Anteil.
3. Maklerprovision
Neben den rechtlichen Gebühren gibt es auch noch die Maklerprovision, die in vielen Fällen anfällt, wenn ein Immobilienmakler in den Kaufprozess involviert ist. Im Jahr 2023 liegt die durchschnittliche Maklerprovision bei 3,47 %. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Maklerprovision nicht gesetzlich festgelegt ist und in Deutschland grundsätzlich frei verhandelbar ist. Die tatsächliche Höhe der Maklerprovision kann daher je nach Immobilienmakler und Verhandlungssituation variieren. Mehr zu dem Thema der Maklerprovisionsregelung finden Sie in unserem Beitrag.
4. Finanzierungskosten
Des Weiteren sollten Hauskäufer auch die Finanzierungskosten im Auge behalten. Wenn Sie einen Kredit für den Kauf der Immobilie benötigen, können Zinsen, Bearbeitungsgebühren und weitere Finanzierungsaufwendungen anfallen. Eine sorgfältige Prüfung der Finanzierungsoptionen und ein Vergleich der Angebote verschiedener Banken können helfen, diese Kosten zu minimieren.
5. Renovierungs- und Sanierungskosten
Darüber hinaus dürfen wir nicht die möglichen Renovierungs- und Sanierungskosten vergessen, vor allem bei älteren oder gebrauchten Immobilien. Je nach Zustand der Immobilie können diese Kosten erheblich sein und sollten ebenfalls in die Gesamtkalkulation einfließen.